Beschreibung:
Kaarster-for-Future
Unsere Vision: Eine neue Mitte – Urban und nachhaltig!
▪ Die Neue Mitte wird das pulsierende Herz einer modernen Kleinstadt am Rande eines Ballungsgebietes;
▪ Durch neue Möglichkeiten der Begegnung, die Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen wird die Mitte ein attraktiver Raum für alle und ein Vorbild für Nachhaltigkeit;
▪ Diese Perspektiven setzen den Rahmen für die Planungen der Infrastruktur.
1. Für eine nachhaltige Mitte:
Das neu zu entwickelnde Konzept „Innenstadt Kaarst“ wird nicht nur prägend sein für die Visitenkarte der Stadt, sondern auch entscheidend für die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte. Das Innenstadtkonzept skizziert also die Perspektive bis zum Jahr 2050. Die Überlegungen müssen deshalb ihren Ausgang von künftigen gesellschaftlichen Zielen und Notwendigkeiten und nicht von aktuellen Bedürfnissen nehmen.
■ Das Konzept muss den Anforderungen der Nachhaltigkeit entsprechen (Nachhaltiges Bauen, Regenerative Energie, nachhaltige Mobilität, Klimaanpassung, etc.). Bis 2050 will Europa klimaneutral wirtschaften.
■ Das Konzept muss die bereits erkennbaren Entwicklungstrends der nächsten Jahrzehnte aufnehmen (z.B. Smart City, verändertes Kaufverhalten, Inklusives Bauen, etc.)
■ Das Konzept muss das bürgerschaftliche Miteinander fördern und für Jugendliche attraktiver werden („Eine Mitte für alle“).
2. Nachhaltigkeit als umfassendes gesellschaftliches Prinzip künftiger Entwicklung sollte die Leitidee der Innenstadtentwicklung sein. In diesem Prinzip ist alles enthalten, was künftig städtebaulich sinnvoll ist.
Mit der Leipzig-Charta 2020 haben die für Städtebau zuständigen Minister*innen am 30. Nov. 2020 einen Leitfaden für eine nachhaltige Stadtentwicklung beschlossen, an dem sich die konzeptionellen Überlegungen in Kaarst orientieren sollten. Mit der Leipzig-Charta wird die Gemeinwohlorientierung in den Fokus gerückt und dafür die transformative Kraft der Städte genutzt, um „einen Wandel hin zu einer gerechten, grünen und produktiven Gesellschaft“ zu gestalten. Daraus lassen sich folgende Teilziele für Kaarst ableiten:
■ Beitrag gegen Erderwärmung und zur Klimaneutralität
■ Verbesserung der Umweltqualität
■ Ressourcenschonende Ökonomie
■ Stärkung der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel
3. Daraus ergeben sich konzeptionelle Anforderungen für die Planung, in die über das Planungsgebiet hinaus auch für die angrenzenden Bereiche (insbesondere Arkaden, Stadtpark und Rathaus) einbezogen werden sollen:
1. Umsetzung einer klimaneutralen Energieversorgung im Quartier und Umstellung auf erneuerbare Ressourcen im Bereich der Mitte (Wärmepumpe, PV, Wasserstoffspeicher für Wärmeversorgung, etc.);
2. Bei Neubauten Planung klimabeständiger und C02- neutraler Gebäude in einer Bauweise, die dem Kreislaufprinzip folgt (C2C, vorzugsweise mit Holz);
3. Energetische Sanierung der Gebäude im Planungsbereich, einschließlich einer ökologischen Fassadengestaltung und Dachbegrünung bzw. PV-Nutzung;
4. Erweiterung des Grün-Anteils durch Bepflanzungen und Steigerung der Biodiversität (grüne Gebäude);
5. Nachhaltige Nutzung von Ressourcen durch Verbot von Einwegverpackungen in der Innenstadt (Markt, Veranstaltungen);
6. Schaffung eines durchgängigen öffentlichen Raumes als wesentliches Element der Urbanität durch Sperrung der Alten Heerstraße im Bereich für den Autoverkehr (mit Ausnahme von Sonderberechtigten); zugleich Verlagerung der Parkplätze an den Rand der Innenstadt;
7. Förderung einer emissionsarmen Ökonomie durch gezielte Ansiedelungspolitik;
8. Bevorzugung naturbasierter Lösungen bei der Erhöhung der Anpassungsfähigkeit gegen Klimawandel;
9. Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt für Radfahrer und deren Parksituation; Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Verbesserung der ÖPNV-Anbindung.
10. Umsetzung der Grundsätze der Inklusion im öffentlichen Raum.