Stadtgeschichte

Aus Büttgen und Kaarst wird Kaarst – Stadtgeschichte

Kaarst wurde im Jahr 1218 als „Karlesvorst“ erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte wurde der Ortsname im Sprachgebrauch zu Kaarst verkürzt. Bereits 1214 war hier ein Zisterzienserinnenkloster gegründet worden, das aber schon nach wenigen Jahren nach Eppinghoven  verlegt wurde.

Büttgen wurde bereits Mitte des 9. Jahrhundert in der Vita Ludgeri erstmals als „Budica“ schriftlich erwähnt. Darin wird Legende einer kranken Frau aus Büttgen erzählt, die an das Grab des Heiligen Ludgers in Werden pilgerte und geheilt von dort zurückkehrte. Archäologische Funde zeigen jedoch, dass das hiesige Gebiet bereits Jahrhunderte zuvor besiedelt gewesen sein muss. Die beiden ältesten Bauwerke der Stadt, die Kirchen Alt St. Martin in Kaarst und St. Aldegundis in Büttgen, stammen aus dem Hochmittelalter. Beide Orte gehörten seit dem Spätmittelalter jahrhundertelang zum Kurfürstentum Köln, worauf das kurkölnische Kreuz im heutigen Kaarster Stadtwappen noch heute hinweist.

Im Ersten Revolutionskrieg fiel 1794 das linke Rheinufer für knapp zwanzig Jahre an Frankreich. Die französischen Verwaltungsreformen bewirkten 1798 die Bildung der Zivilgemeinden Büttgen und Kaarst. Im Zuge der Säkularisation ging viel Grund und Boden aus kirchlichem Besitz in private Hände über. Ein Bauwerk dieser Zeit ist der nie fertig gestellte Nordkanal. Mit der Niederlage Napoleons kam das Rheinland 1814/15 unter preußische Herrschaft.

Der Bau der Eisenbahnstrecken Neuss – Mönchengladbach über Büttgen und Neuss – Viersen über Kaarst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert führte zur Ansiedlung von Gewerbe- und kleineren Industriebetrieben, nachdem beide Orte jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt waren. Dieser Strukturwandel wurde mit dem Bau der Autobahnen A 52 und A 57, der Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten sowie dem Zuzug von Vertriebenen und Berufspendlern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert nochmals beschleunigt.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden die Zivilgemeinden Büttgen und Kaarst am 1. Januar 1975 zur Gemeinde Kaarst zusammengeschlossen. Diese erhielt am 1. Januar 1981 Stadtrechte.

Im folgenden haben wir einige interessante Informationen zur Kaarster Stadtgeschichte zusammengestellt:

Projekt "Stadtgeschichte 1918 bis 1949"

Das Stadtarchiv Kaarst erforscht aufgrund eines Auftrags der politischen Gremien der Stadt Kaarst die Stadtgeschichte der Jahre 1918-1949.

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Büttgen und Kaarst im Mittelalter

Mit einer Ausstellung wurde 2018 unsere Stadtgeschichte gewürdigt. 800 Jahre Kaarst und 1225 Jahre Büttgen waren Anlass, den Ursprüngen unserer Stadt nachzuspüren. Die Ausstellung wurde in einer Broschüre festgehalten:

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Büttgen und Kaarst zur Zeit Napoleons

Als Büttgen und Kaarst in Frankreich lagen. Umbrüche in Reformen in beiden Gemeinden in napoleonischer Zeit. Beitrag des Stadtarchivars Sven Woelke im Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2018

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Die ersten demokratischen Wahlen in Büttgen und Kaarst 1919

Zum Wahljahr 1919 in Büttgen, Kaarst und Umgebung. Beitrag des Stadtarchivars Sven Woelke im Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2020.

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Büttgen und Kaarst im Zweiten Weltkrieg

Die Stadt Kaarst erinnert am 8. Mai 2020 mit einem Video an das Kriegsende. Darin führt Stadtarchivar Sven Woelke u.a. durch die bereits erforschte Kaarster Geschichte des Krieges.

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Geschichte in Straßen

Die Geschichte, die Geographie, Persönlichkeiten einer Stadt lassen sich täglich ablesen an ihren Straßennamen. Auf der Seite "Geschichte in Straßen" findet sich ein Informationsportal über die Geschichte und Herkunft der Kaarster Straßen.

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Stolperstein

Der Stolperstein in der Bütrtgener Ortsmitte erinnert an den jüdischen Arzt Dr. Winfried Selbiger.

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Jüddepatt

Beim "Jüddepatt" handelt es sich um einen historischen Fußweg, den Glehner Juden vor der Zeit des Nationalsozialismus regelmäßig für ihre Geschäfte benutzten.

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