Die Folgen des Klimawandels werden immer stärker. Auch im Rhein-Kreis Neuss ist dies deutlich erkennbar an den zunehmenden Wetterextremen und Hitzewellen. Um diesem Trend mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen, ist eine Anpassung des Verhaltens an den Klimawandel notwendig. Viele Städte formulieren zu diesem Zweck offizielle Hitzeschutzpläne, die verschiedene Schutzmaßnahmen aufführen und auf diverse Hilfsangebote verweisen.
Die Durchschnittliche Lufttemperatur in Kaarst soll auf Basis einer gemeindespezifischen Prognose des LANUV bis zum Jahr 2100 um ca. 2 Grad Celsius zunehmen. Die Temperaturzunahme ist in den Sommermonaten voraussichtlicher etwas stärker, in den Wintermonaten etwas schwächer. Auch wenn Prognosen nur einen groben Ausblick auf die Zukunft ermöglichen, bleibt als Tatsache bestehen, dass Veränderungen im Klima eintreten werden, die eine frühzeitige und bewusste Anpassung sinnvoll und notwendig erscheinen lassen.
Im Jahr 2023 wurde eine weitergehende aktuelle Klimaanalyse für die Stadt Kaarst erstellt.
Die Stadt Kaarst hat weitere Maßnahmen als Lösungsbeitrag für das Thema „Gesundheit“ zur Reduzierung der Hitzebelastung ergriffen:
- die Begrünung von Dächern und Gebäuden
- die Entsiegelung und anschließende Begrünung von Flächen und Vorgärten
- Wiesenbewirtschaftung sowie Straßenbegleitgrün, gezielte Schaffung neuer „Grünräume“ im Innenstadtbereich in Kaarst, Verschattung öffentlicher Räume.
Ende 2023 hat das Bundesbauministerium aufgerufen, eine Strategie zum Hitzeschutz in der Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit den Ländern, Verbänden und dem DSTGB zu erarbeiten. Es wurde die eventuelle Notwendigkeit gesetzlicher Vorgaben überlegt. Hierzu liegt noch kein Ergebnis vor.
Aktuell werden die vorhandenen Maßnahmen in den Ländern und Kommunen systematisch erfasst und Hitzeaktionspläne und Umsetzungsmaßnahmen zusammengestellt. Die Stadt Kaarst hat sich ebenfalls Ende 2023 an einer Umfrage des Landesgesundheitszentrums Gesundheit NRW beteiligt zu vorhandenen Maßnahmen der Fachverwaltung. Ein interkommunaler „Runder Tisch“ erörtert die Fragestellungen und Maßnahmen im Rahmen der Allianz für Klima und Nachhaltigkeit des Rhein-Kreis Neuss.
Ein umfassender Hitzeaktionsplan im Rahmen eines allgemeinen Klimaanpassungskonzeptes ist in Vorbereitung. Strategische Maßnahmen basieren auf den Ergebnissen einer aktuellen Klimarisiko- und Betroffenheitsanalyse. Ziel ist es einen Maßnahmenkatalog zur Klimaanpassung – hier Vorbeugung und Anpassung an die Hitzewellen im Stadtgebiet zu entwickeln und damit zugleich Schutzlücken zu schließen, die in den letzten Jahren erkennbar geworden sind.
In einem ersten Schritt werden Informationen und Unterstützungsangebote bereitgestellt, um die Bevölkerung präventiv auf Hitzeereignisse vorzubereiten. In dem Hitzeknigge des Umweltbundesamtes sind wichtige Verhaltenstipps und Empfehlungen bei Hitze übersichtlich zusammengefasst: Hitzeknigge