Warnsirenennetz

Auch in unserer modernen und hochtechnisierten Zeit bieten Sirenen noch immer eine unverzichtbare Möglichkeit, um schnell und effektiv gleichzeitig eine große Anzahl von Menschen warnen zu können. Sirenen sind derzeit das einzige Medium, welches schnell und effektiv eine flächendeckende Alarmierung der Bevölkerung gewährleisten kann. Gerade nachts sind im Normalfall alle Informationsmedien ausgeschaltet und das Mobiltelefon ist lautlos gestellt. Der Heulton einer Sirene ist davon unabhängig und wird zu jeder Zeit Ihre Aufmerksamkeit erwecken und holt Sie ggf. auch aus dem Schlaf. In der Kriegs- und Nachkriegszeit kannten die Menschen die einschlägigen Warntöne, die ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollten. Regelmäßige Probealarme gehörten vielerorts zum Alltag.

Nach dem Ende des so genannten Kalten Krieges wurden vielerorts die Sirenen als entbehrlich angesehen. Die Stadt Kaarst hatte seinerzeit die im Stadtgebiet vorhandenen Motorsirenen vom Bund übernommen, diese dienten aber in erster Linie der Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Warnung der Bevölkerung im Brand- und Katastrophenschutz ist aber ein wichtiger Baustein der Gefahrenabwehr. Aufgrund verschiedener Schadenszenarien wird eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung von allen Fachbehörden wieder als erforderlich angesehen. Im Falle von z. B. Unwettern, Großbränden, Bombenentschärfungen, Schadstoffaustritten oder weiteren akuten Gefahren, ist es wichtig, die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und über ein zeitnahes und lageangepasstes Verhalten zu informieren. Der Aufruf zu bestimmten Verhaltensweisen dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern erleichtert auch erheblich die Arbeit der Einsatzkräfte. Die Bürgerinnen und Bürger können durch ihr richtiges Verhalten damit wichtige Beiträge zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit ihrer Nachbarn leisten.

Aus diesem Grund hat die Stadt Kaarst ein Warnsirenennetz von derzeit 7 Standorten aufgebaut. Mit Hilfe von regelmäßigen Probealarmen soll analysiert werden, wo die Sirenen zu hören sind und wo es evtl. noch erweitert werden muss.

Sirenensignale und deren Bedeutung

Ein Warnsirenensystem funktioniert nur, wenn die Bevölkerung über die verschiedenen Warntöne und Bedeutungen informiert und durch regelmäßige Probealarme sensibilisiert wird.

Warnung bei Gefahren

Signal: 1 Minute auf- und abschwellender Heulton

So verhalten Sie sich richtig:

  • Bewahren Sie Ruhe
  • Suchen Sie eine schützende Räumlichkeit auf (Achtung: Ein Auto bietet keinen ausreichenden Schutz, suchen Sie deshalb in jedem Falle ein Gebäude auf)
  • Schließen Sie Türen und Fenster, schalten Sie Klimaanlagen und Belüftungen aus
  • Informieren Sie Ihre Nachbarn
  • Nehmen Sie Passantinnen und Passanten auf, die sich auf der Straße befinden. Helfen Sie insbesondere Kindern und hilfsbedürftigen Menschen auf der Straße
  • Lassen Sie Ihre Kinder in der Schule bzw. im Kindergarten, ihnen wird dort geholfen
  • Schalten Sie das Radio ein (NE-WS 89.4 auf UKW 89,4 MHz oder UKW 102,1 MHz)
  • Prüfen Sie, ob weitere Informationen auf folgenden Medien zur Verfügung stehen.
  • Achten Sie auf Lautsprecherdurchsagen über Warnfahrzeuge

Entwarnung

Signal: 1 Minute Dauerton
 
So verhalten Sie sich richtig:
•    Beachten Sie bitte weiterhin die Durchsagen in den Medien, es kann auch fortwährend weitere Verhaltensanweisungen und Einschränkungen für die Bevölkerung geben.

Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr

Neben der Bevölkerungswarnung übernehmen die Sirenen auch die Funktion der Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr als Rückfallebene, falls die reguläre Alarmierungstechnik (über sog. Piepser) ausfällt, oder bei Großeinsätzen.

Signal: 1 Minute Dauerton, der zweimal unterbrochen wird
 
So verhalten Sie sich richtig:
•    Achten Sie verstärkt auf Fahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn. Schaffen Sie nach Möglichkeit eine Gasse für die Einsatzfahrzeuge und behindern Sie keine Helfer.

Weitere Warn- und Informationsmittel

Um in einem Schadenfall möglichst viele Menschen zu erreichen, werden neben der Sirenenwarnung weitere Medien bedient. Im Gegensatz zu den Sirenen benötigen diese aber einige Zeit, bis Warnungen und Informationen hierüber bereitgestellt werden können.

Weitere Informationen erhalten Sie zum Beispiel über
•    die Homepage der Stadt Kaarst
•    die sozialen Medien (Facebook, Twitter)
•    über Lautsprecherdurchsagen durch Warnfahrzeuge

Die Feuerwehr-Leitstelle ist zudem mit dem so genannten Modularen Warnsystem (MoWaS) ausgestattet. Damit kann sie z.B. die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) ansteuern. Diese kostenfreie App vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnt bundesweit, aber auch standortbezogen vor Gefahrenlagen. Die Warnungen werden direkt auf Ihr Smartphone gesendet. Ferner bietet NINA ereignisbezogene Verhaltenshinweise und praktische Notfalltipps. Auch Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes werden über die App verbreitet. NINA kann für die Betriebssysteme IOS und Android kostenfrei heruntergeladen werden.

Über MoWaS kann die Leitstelle aber auch in das aktuelle Programm des Lokalradios News 89,4 unmittelbar einsprechen, um Warnungen und Verhaltenshinweise zu verbreiten.

Weitere Informationen erhalten Sie unter folgenden Links:

Regelmäßige Probealarmierung

Aufgrund des sogenannten Warnerlass des Landes NRW werden an jedem zweiten Donnerstag im März und im September um 11:00 Uhr alle Warnsirenen ausgelöst. Ziel ist es, die Infrastrukturen der Warnsysteme zu erproben und die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Dazu werden um 11:00 Uhr zeitgleich in den nordrhein-westfälischen Kommunen die Sirenen ausgelöst. Auch im Stadtgebiet Kaarst werden an diesen beiden Donnerstagen im Jahr die sieben vorhandenen Sirenen „heulen“.

Der Probealarm beginnt mit einem einminütigen Dauerton, der im Ernstfall "Entwarnung" bedeutet. Danach folgt eine fünfminütige Pause. Anschließend ist ab 11:06 Uhr ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton zu hören. Dabei handelt es sich um das eigentliche Warnsignal, welches bei einem echten Notfall auf eine Gefahrenlage hinweist. Nach einer weiteren fünfminütigen Pause schließt um 11:12 Uhr ein einminütiger Entwarnungsdauerton den Probealarm ab.  

Es ist wichtig, dass Sie uns zu den Probealarmierungen eine Rückmeldung geben, wo und wie Sie die Sirenensignale wahrgenommen haben. Eine Information ist telefonisch an die Feuerwehreinsatzzentale unter 02131 987 64100 oder per E-Mail an sirenen@kaarst.de möglich. Auch können Sie dazu den Mängelmelder der Stadt Kaarst benutzen.

 

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