Der Bau der neuen Gesamtschule Kaarst-Büttgen ist wirtschaftlich betrachtet das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Kaarst. Das Gebäude und die notwendigen Erschließungsarbeiten werden rund 44 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Kosten für die Inneneinrichtung der Schule. Dafür entsteht auf heutigem Ackerland unweit des Radsportforums ein Schulkörper, der höchsten Ansprüchen genügt. Heute hat die Stadt einen ersten optischen Eindruck der neuen Schule vermittelt. Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus hob bei der Vorstellung der Pläne die besondere Bedeutung dieses Projekts hervor: „Die neue Gesamtschule ist wichtig für den Schulstandort Kaarst, sie ist aber auch wichtig für die Stadt Kaarst als lebenswerte Stadt insgesamt. Wir wollen und müssen attraktiv für Familien bleiben. Die Anmeldezahlen der Gesamtschule zeigen uns, dass diese Schulform neben dem Gymnasium die beliebteste weiterführende Schule ist. Wir investieren also nicht nur in die gute Bildung unserer Schüler, sondern auch in die Attraktivität unserer Stadt für junge Familien.“

In drei Jahren soll der Umzug der Gesamtschule erfolgen. Für die Mitarbeiter des beauftragten Totalunternehmers Goldbeck ein ehrgeiziges aber machbares Ziel: „Der Zeitplan ist in der Tat eng getaktet, seine Einhaltung können wir jedoch zusichern“, sagte der Projektverantwortliche Eckehard Schmidt bei der Präsentation des Entwurfs im Beisein von Vertretern der Ratsfraktionen und der Schule.

Im Mai 2017 hatte der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag gegeben, die Planungen für eine neue Gesamtschule am Standort Riskeskirchweg voranzutreiben. Im Juni 2020 wurde Goldbeck von einer Jury aus Verwaltung, Politik und Schulleitung als bester Bieter des entscheidenden Ausschreibungsverfahrens ausgewählt. „Besonders städtebaulich ist dieser Entwurf gelungen. Die neue Schule wird sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Auch funktional überzeugt die Planung. Alle Anforderungen an die Gebäudeteile werden optimal erfüllt“, lobt die Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst, Sigrid Burkhart den Entwurf.

Zusätzlich zu dem reinen Schulkörper, der auch die Option auf eine sechste Eingangsklasse ermöglicht, wurde von den Planern eine Mensa, eine Aula für bis zu 599 Personen und eine Dreifachturnhalle konzipiert. Eine Cook&Chill-Küche wird die Schüler mit schonend gegarter Kost versorgen, ein Schulgarten die pädagogischen Möglichkeiten erweitern. Dr. Dirk Hillenhayn, Ingenieur bei Goldbeck, betont den integrativen Ansatz des Entwurfs: „So sind beispielsweise die naturwissenschaftlichen Fachräume nicht zwingend auf eine Nutzung als Bio-, Physik- oder Chemieraum festgelegt. Durch modulare Technik können diese Räume jederzeit für einen fächerübergreifenden Unterricht eingesetzt werden. Gleichzeitig ist etwa die Zuschauertribüne der Turnhalle auch ohne direkten Kontakt mit der Schule erreichbar.“

Derzeit werden die notwendigen Erschließungsarbeiten durchgeführt – der Kreisverkehr an der L154 ist bereits fertiggestellt. Im Frühjahr 2021 soll dann der Grundstein für die Schule am Riskeskirchweg gelegt werden. „Wir gehen davon aus, dass der Rohbau der Schule im ersten Halbjahr 2022 fertig ist. Der Umzug der Schule ist in den Schulferien 2023 geplant“, sagt Burkhart.

Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus sprach auch die umfangreiche Beteiligung an: „Ich bin froh, dass die Einbindung der Schule und der anliegenden Bürger so gut funktioniert hat und auch die Ideen der Schüler eingeflossen sind. Kritik gibt es immer. Dies ist bei Planungen dieser Größenordnung ganz normal. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die Kritik beispielsweise an der Verkehrsführung nach der erfolgreichen Umsetzung des Projekts verstummen wird.“

Neubau der Gesamtschule

Meilensteine

2016
Auftrag zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von
1. Sanierung Altbau
2. Teilabriss und Neubau am alten Standort
3. Neubau am alten Standort
4. Neubau am Riskeskirchweg.

Mai 2017
Auftrag zur Fortsetzung der Planungen Neubau am Riskeskirchweg.

November 2018
Beschluss der Mittelfreigabe auf Basis der aktualisierten Wirtschaftlichkeitsberechnung

Januar 2019
Beschluss im Stadtrat zum Vergabeverfahren.

April 2019
Start des Teilnehmerwettbewerbs als Finale des Vergabeverfahrens. Juryentscheidung am 8. Juni 2020.

Juni 2020
Stadtrat beschließt Vergabe an Goldbeck West GmbH.