Der Kaarster Stadtpark ist ein beliebter Treffpunkt für die Jugend. Gleichzeitig ist er ein Ort, der auch negativ wahrgenommen wird. Dies ist ein Ergebnis der wissenschaftlich gestützten Kinder- und Jugendbefragung im Auftrag der Stadt Kaarst. Ziel ist es, für Kinder und Jugendliche die Quartiers- und Stadtentwicklung bedarfsgerecht zu steuern. Eine erste Übersicht der Befragung wurde jetzt im Jugendhilfeausschuss präsentiert. Dabei wurde bereits deutlich, dass für die meisten Kinder und Jugendliche das eigene Zuhause ein Anker der Freizeitgestaltung ist. Die detaillierten Ergebnisse werden am 12. Februar um 10 Uhr im Bürgerhaus präsentiert.

Über 700 Kinder und Jugendliche haben an der Befragung im Herbst 2024 teilgenommen. Dr. Ulrich Deinet vom Institut für sozialräumliche Praxisforschung und Entwicklung hat die Befragung im Auftrag der Stadt wissenschaftlich begleitet. Für ihn ist die Umfrage ein wichtiger Beteiligungsprozess: „Die Umfrage vermittelt Interesse an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und ist ein neben dem Jugendparlament ein weiterer demokratischer Baustein im Umgang mit den Jugendlichen.“

Je nach Altersgruppe variieren die Ergebnisse. Für Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren ist insbesondere das eigene Zuhause und das ihrer Freunde ein wichtiger zentraler Ort. Kaarster Kinder verbringen ihre Freizeit in ihrem Stadtteil. Sportstätten und –vereine spielen eine wichtige Rolle.
Zwar geben auch die Jugendlichen ab 14 bis 18 Jahren als wichtigsten Aufenthaltsort das eigene Zuhause und die Wohnungen von Freunden an. In dieser Altersgruppe liegen die Freizeitorte aber auch außerhalb des eigenen Stadtteils. Sie beschäftigen sich viel mit Social Media und hören Musik. Sport ist für die Jugendlichen auch jenseits von Sportvereinen wichtig. Sie halten sich beispielsweise tagsüber im Stadtpark auf, treffen dort Freunde und treiben auch Sport.

Martina Bläser, Abteilungsleiterin im Kaarster Jugendamt, sieht in den Ergebnissen eine gute Datenbasis, um zielgerichtet arbeiten zu können: „Wir haben zum Beispiel auch abgefragt, welche Orte im Stadtgebiet eher negativ behaftet sind. Wir wollten wissen, ob die Angebote der Jugendzentren bekannt sind. Die Ergebnisse werden wir sehr genau analysieren. Unter anderem wird das Jugendparlament diese Vorarbeit aufnehmen, um hieraus konkrete Handlungsfelder zu erarbeiten.“