Hilfe holen ist ganz leicht – ein Klingeln reicht: Das ist die Idee hinter der Funkklingel, mit der die Gruppe Barriefreiheit den Zugang von hilfsbedürftigen Menschen zu Geschäften in allen Kaarster Ortsteilen erleichtern möchte. Die Gruppe setzt sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Seniorenbeirats, der Kaarster Blindgänger und dem Integrationsmanager zusammen. In Kooperation mit dem Citymanagement und der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG) wurden nun in einem ersten Schritt 10 Funkklingeln beschafft und an teilnehmende Geschäfte verteilt. Die Kosten von rund 25 Euro pro Klingel werden komplett durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst übernommen. Die Finanzierung ist für weitere 15 Klingeln zugesagt.

Manuela Dolf von der Kaarster Blindgängern probierte jetzt an der „Schokoblüte“ die erste der installierten Klingeln aus. Diese werden einfach auf die Hausfassade geklebt. Via Funk wird das Signal an einen Empfänger ins Geschäft übertragen. „Es ist eine sehr einfache Möglichkeit, sich Hilfe zu organisieren, wenn man beispielsweise durch Treppenstufen am Zutritt zum Geschäft gehindert wird“, erläutert Nils Kleemann vom Kaarster Citymanagent. Dies betrifft beispielsweise Rollstuhfahrer, Menschen mit Seh- oder Gehbehinderungen oder Personen mit Kinderwagen. „Wir haben eine Liste aller Geschäfte mit solchen Barrieren zusammengestellt und gezielt den Kontakt zu den Inhaberinnen und Inhabern gesucht. Durch die Funkklingel wird zwar kein Ladenlokal barrierefrei, aber der Zugang wird mit ganz simplen Mitteln erleichtert“, sagt Frank Schnitker vom Sozialamt der Stadt Kaarst.

Manuela Dolf ist mit der Lösung jedenfalls zufrieden: „Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Geschäfte mit Barrieren diese einfache Möglichkeit nutzen, um uns das Leben zu erleichtern. Insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen wäre ein Leitsystem noch hilfreicher, um einen sicheren Zugang zu ermöglichen."