- Über 700 Kinder und Jugendliche haben im Herbst 2024 an der Umfrage teilgenommen
- Viele der befragten Kinder gehen nach der Schule nahtlos in die organisierten Freizeitangebote über
Die Stadt Kaarst hat die ausführlichen Ergebnisse der großen Jugendbefragung vorgestellt. Über 700 Kinder und Jugendliche haben im Herbst 2024 an der Umfrage teilgenommen. Eine der zentralen Erkenntnisse: Die Freizeit der Kaarster Jugend ist eng getaktet, viel Zeit fürs Nichtstun bleibt nicht.
Professor Ulrich Deinet vom Institut für sozialräumliche Praxisforschung und Entwicklung sowie Johannes Lünenschloss von der Hochschule Düsseldorf stellten die Ergebnisse im Detail vor. „Viele der von uns befragten Kinder haben angegeben, nach der Schule nahtlos in die organisierten Freizeitangebote überzugehen.“ Befragt wurden Kinder an 5 Grundschulen und der Sebastianus-Förderschule sowie Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren.
Bei den Grundschülern ist vor allem das eigene Zuhause neben der Schule der wichtigste Ort. Familie und Freunde sind für diese Altersgruppe neben den zahlreichen Sportangebote der Stadt von großer Bedeutung. Auch die Jugendlichen ab 14 – 18 Jahren geben als wichtigsten Aufenthaltsort das eigene Zuhause und die Wohnungen von Freunden und Freundinnen an. In ihrer Freizeit hören sie viel Musik oder sind in den Sozialen Medien (76,1 Prozent). Eine geringe Zahl der Jugendlichen trifft sich mit Freunden in den Jugendeinrichtungen in Kaarst, obwohl fast die Hälfte der teilnehmenden Jugendlichen ihre Freizeit auch in Kaarst verbringen. Fortbewegungsmittel Nr. 1 für alle ist das Fahrrad.
Die Kaarster Jugendlichen benötigen in unterschiedlichen Themenbereichen Unterstützung, die sie vor allem in ihren Familien erhalten. Hauptthema sind Probleme in der Schule. Rund 7 Prozent der Befragten benötigen jedoch auch Unterstützung im Themenfeld Gewalt – sei es in der Schule oder zu Hause. 56,2 Prozent der Jugendlichen nutzen die Ferienangebote der Stadt. Ein Wunsch der Befragten ist eine Verbesserung des Einzelhandelangebots in Kaarst, das für ihre Zielgruppe ausgerichtet ist. Die Jugendlichen konnten bei der Befragung auch ein ideales Jugendzentrum planen. Ihre Wünsche für die Ausstattung waren sehr bodenständig mit Gesellschaftsspielen (21 Prozent der Mädchen) und Playstation (39 Prozent der Jungen). In ihrer Freizeit engagieren sich 26,7 Prozent der Befragten als Babysitter. Allerdings ist die Gruppe der Jugendlichen ohne ein besonderes Engagement mit 22 Prozent fast genauso hoch.
Die Erkenntnisse aus der Jugendbefragung sollen in die weitere Jugendhilfeplanung einfließen.