Die Stadt Kaarst stellt für alle Schülerinnen an den weiterführenden Schulen kostenlose Menstruationsprodukte bereit: Die so genannten Hygiene-Automaten werden voraussichtlich bis zu den Sommerferien in jeweils einer Mädchentoilette aufgestellt. Zunächst wird die Umsetzung in einer Probephase am Albert-Einstein-Gymnasium getestet.

Mit dem Bereitstellen der Hygiene-Artikel will die Stadt die Gleichberechtigung fördern und Mädchen und Frauen von den monatlichen Kosten in der Periode befreien. Ursula Baum, Bürgermeisterin der Stadt Kaarst, begrüßt das Vorhaben: „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Projekt umsetzen können. Als Mutter von zwei Mädchen weiß ich, wie wichtig dieses Thema ist und welche Erleichterung wir für manche Notsituation damit schaffen.“

Jan Günther, Vorsitzender des Schulausschusses: „Mit diesem Automaten setzen wir ein Zeichen und treiben die überfällige Enttabuisierung der Menstruation voran. Er trägt dazu bei, dass sich Mädchen und junge Frauen jederzeit in ihrer Schule wohlfühlen können.“

Bruno von Berg, Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums: „Als Schulleiter freue ich mich, das ein lange geplantes Projekt der Schulvertretung verwirklicht werden konnte und wir auf der Mädchentoilette Hygiene-Artikel anbieten können. Das entlastet die jungen Mädchen in vielerlei Situationen.“

Sigrid Hecker, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, betont die Vorteile der Automaten: „So manche Frau kann sich erinnern, als junges Mädchen in der Schule schon einmal von der einsetzenden Regelblutung überrascht worden zu sein oder Tampons und Binden zu Hause vergessen zu haben. Hier stellen die entsprechenden auf den Toiletten angebrachten Spender eine echte Erleichterung dar.“ 

Die Aufstellung der Automaten kostet rund 1200 Euro. Für die Befüllung werden pro Jahr etwa 600 Euro kalkuliert. Hintergrund des Projekts ist ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion.