Am Osterwochenende wurden mehrere Schilder des Jüddepatt mutwillig mit Farbe besprüht. Außerdem gab es in der Unterführung in Büttgen pro palästinensische Schmierereien. Die Stadt Kaarst verurteilt diesen Akt des Vandalismus und der mutmaßlich antisemitischen Motivation aufs Schärfste. „Die Beschädigung der Tafeln ist nicht nur eine Straftat, sondern auch ein Angriff auf unser gemeinsames Geschichtsbewusstsein und das friedliche Miteinander in unserer Stadt“ betont Bürgermeisterin Ursula Baum. „Die Schilder des Jüddepatts stehen für Erinnerung, für Aufklärung und für ein friedliches Zusammenleben.  Wer sie beschmiert, greift die Werte an, auf denen unser Miteinander beruht. Wir dulden keinen Antisemitismus, weder offen noch in symbolischer Form.“ Die Schilder des Jüddepatts wurden erst Ende letzten Jahres aufgestellt. Der ausgeschilderte Pfad zeichnet die Wege jüdischer Kaufleute nach, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Glehn lebten und ihre Waren regelmäßig zum Wochenmarkt nach Büttgen transportierten. Der Diplom-Theologe und Lehrer an der Emmy-Noether-Gesamtschule Carl-Wilhelm Bienefeld hat sich auf Kaarster Seite für die Wiedersichtbarmachung des alten Handelsweges engagiert. Er zeigt sich tief betroffen: „Diese Tat zeigt, wie wichtig unsere Erinnerungsarbeit ist. Wer solche Zeichen der Erinnerung angreift, zeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Geschichte noch lange nicht abgeschlossen ist.“ Es wurde Strafanzeige gestellt.