• Steigerung der Pkw pro Tag auf rund 4000 Fahrzeuge prognostiziert
  • Weniger Parkplätze am Dreieck, dafür breiterer Bürgersteig
  • Gleichzeitig Entlastung der Maubisstraße und der Alten Heerstraße
  • Planungen stehen noch am Anfang
  • Weitere Bürgerbeteiligungen werden folgen

Ein Generationenprojekt – so beschreibt die Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst die geplante Umgestaltung der Kaarster Stadtmitte. Will heißen: Die Zeitleiste bis zur vollständigen Umsetzung ist lang. Umso wichtiger ist es aber, diese etwas weiter gefasste Zukunft heute schon mitzudenken. „Wir wollen, dass die Kaarster Stadtmitte auch in 20 Jahren noch gut funktioniert. Dafür sind Veränderungen jetzt notwendig“, sagte Sigrid Burkhart bei der Informationsveranstaltung für die Anwohner und Eigentümer der Straße Am Dreieck. Dort wurde erneut deutlich, dass insbesondere der Verkehr ein sensibles Thema bleibt.

Denn wenn das Profil der Alten Heerstraße durch die Einrichtung eines Shared Space verändert wird, kommt auf das Dreieck mehr Verkehr zu. Verkehrsplaner Hans-Rainer Runge hatte für die rund 50 anwesenden Bürger im Albert-Einstein-Forum  auch konkrete Zahlen dabei: Von derzeit rund 2500 Pkw am Tag wird der Verkehr auf der Straße Am Dreieck auf rund rund 4000 Pkw erhöht. Gleichzeitig prognostiziert Runge weniger Autos auf der Alten Heerstraße, die ihren Charakter als Durchfahrtsstraße ein Stück weit verlieren wird. „Das Dreieck wird auf Grund seines Straßenprofils aber nie mehr als eine Entlastungsstraße werden“, sagte Runge. Damit mehr Autos durch das Dreieck fahren können, wird eine Reduzierung der Stellflächen auf der Fahrbahn notwendig sein. Dafür wird der Bürgersteig am Dreieck auf der südlichen Seite auf bis zu 1,95 verbreitert. Die bestehenden Querungen für den Fuß- und Radverkehr sollen sichtbarer werden.

Die Sorge der anwesenden Bürger: Mehr Verkehr überlaste die Straße. Weniger Stellflächen passe nicht zum Verhalten der Händler, Arbeitnehmer und Besucher der Innenstadt. Bereits jetzt sei die Situation am Dreieck nicht gut.
An dieser Stelle wurden die Planer grundsätzlich. Matthias Rottmann vom Planungsbüro De Zwarte Hond, das die Gesamtplanung für die Kaarster Innenstadt erstellt hat: „Wir haben unsere Innenstädte über Jahrzehnte für immer mehr Pkw geplant. Und dennoch funktioniert es nicht. Hier in Kaarst haben wir die sehr gute Chance, durch eine Aufwertung der Innenstadt die Menschen davon zu überzeugen, dass Verkehrsflächen und Stellplätze eigentlich sehr unattrraktiv sind. Die Innenstadt bleibt erreichbar. Aber sie ist eben in erster Linie für die Menschen und nicht für das Auto gedacht.“ Verkehrsplaner Runge ergänzte: „Wir werden in einigen Jahrzehnten erleben, wie sich der Verkehr gewandelt hat. Dafür müssen wir aber jetzt die Weichen stellen. Ingesamt wird die Zahl der Autofahrten abnehmen. Und davon profitieren dann alle Straßen – auch das Dreieck.“

Bis dahin – so machte die Technische Beigeordnete – deutlich, sei es noch ein langer Weg, das Generationenprojekt: „Dabei werden wir auch ihre Anregungen und Sorgen mitnehmen. Heute und bei den nächsten Beteiligungsformaten“, versicherte Burkhart. So wird weiterhin über die Zufahrt in die geplante Tiefgararge diskutiert, über Tempobegrenzungen, über Kurzzeitparkplätze. „Was mir aber heute in der Diskussion aufgefallen ist“, so Rottmann, „mit der Ist-Situation ist auch niemand zufrieden. Das ist eine gute Ausgangssituation, um durch Veränderung für alle etwas sehr Gutes zu erreichen.“