Kurzinfos:
Ort: Städtische Galerie Kaarst im Rathaus Büttgen
Dauer: 01.10.2023 – 29.10.2023
Eröffnung: 01.10.2023, 12 Uhr
Begrüßung: Theo Thissen, stellv. Bürgermeister
Einführung: Sabine Elsa Müller, Kunsthistorikerin

Zu den Künstlerinnen:

Karin Brosa, geboren 1978 in Tettnang, hat von 2005 – 2011 Freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert. Bis 2019 war ihr künstlerisches Schaffen in Essen, mittlerweile lebt und arbeitet die Künstlerin in Marburg.

Die Auseinandersetzung mit Natur- und Kulturräumen wie auch deren Zerstörung ist ein wichtiger Bestandteil von Karin Brosas Arbeiten, die aktuelles Zeitgeschehen reflektieren und kommentieren. Die Beziehung zwischen Natur und Technik spielt in den gezeigten Arbeiten eine wichtige Rolle, verschiedene Möglichkeiten von Hybriden aus Käfern und Maschinen werden hier ausgelotet, Hybride aus Technik und Natur, in die der Mensch eingreift und die er verändert. Statt Schmetterlinge bei Spitzweg werden beim „Drohnenfänger“ verschiedenste Drohnen gejagt und damit auf das Verschwinden der Insekten aufmerksam gemacht.

Ausgangspunkt von Karin Brosas Arbeiten sind Alltagsbeobachtungen, vertraute Motive, die sie interessieren und beschäftigen, denen sie mich dann meist erst zeichnerisch nähere, ebenso wie Zitate aus der Kunstgeschichte oder Zeitungsberichte. Ihre Arbeiten beruhen meist auf vor Ort gezeichneten Situationen, Figuren, Landschaften und Gegenständen, die sie dann verfremdet und neu kombiniert. Es fließen Elemente aus der Architektur, Landschaft, Menschen und Gebräuche aus der Umgebung mit ein.

Eine besondere Spannung entsteht durch den Kontrast zwischen einem traditionellen Medium wie der Radierung und aktuellen Inhalten.

Natalie Port (geboren in Vilnius, Litauen) lebt in Bonn und hat ihr Atelier in Köln. Von 2013 – 2017 hat sie die berufsbegleitende Privatakademie für bildende Künste in Bonn besucht.

Wellen, Kurven, Schwingungen und Verwerfungen kennzeichnen in dem Werk „Exogen“ das Miteinander eines komplexen Gebildes, ohne dass man ihren Anfang und ihr Ende, ihre Herkunft und ihr Ziel bestimmen könnte. Das große Ganze ist ein kompliziertes Gebilde, dessen Bauplan unergründlich ist, ja hinter jeder Drehung unergründlicher wird. Dennoch vermittelt sich beim Betrachten eine dynamische Harmonie ohne Brüche, ein fließender Prozess ohne Stauungen. Verknotungen mögen punktuell problematisch sein, im Gesamtzusammenhang fügen sie sich flüssig in ein Ganzes ein. Vielleicht sind auch die Verwerfungen unserer Lebensrealität, aus einem gewissen Abstand betrachtet, durchaus nicht so extrem und spalterisch, wie sie beim verengten Blick aufs Detail erscheinen?