• JHA hatte Planung einer Kita am Kullerhof beschlossen.
  • BPA stimmt mit breiter Mehrheit dagegen.
  • Stadt soll Bau einer Kita im Rottfeld vorantreiben.
  • Dort muss wegen der Stromtrasse erst eine Abstimmung mit Amprion erzielt werden.
  • Jugenddezernent: "Das kostet Zeit, die wir nicht haben."

Mit breiter Mehrheit hat sich der Bau- und Planungsausschuss gestern Abend gegen den Kullerhof als Standort einer neuen viergruppigen Kindertagesstätte entschieden. Stattdessen soll die Stadt nach Möglichkeit die Kita auf einem Grundstück im Rottfeld bauen. Diese Entscheidung hat Folgen für die Zahl der zur Verfügung stehenden Kita-Plätze im Stadtgebiet. Jugenddezernent Stefan Meuser: „Es ist mehr als fraglich, ob wir an einem alternativen Standort wie geplant zum Kita-Jahr 2024/2025 eine Kindertagesstätte an den Start bringen werden.“ 

Der Jugendhilfeausschuss hatte im März auf Grundlage der vorgelegten Bedarfsplanung entschieden, zusätzlich zu der bereits beschlossenen Kita im Baugebiet Commerhof eine weitere viergruppige Kita auf den Weg zu bringen. Im Juni erfolgte im JHA die Konkretisierung: Am Kullerhof sollte die neue Kita geplant werden. Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete, erläutert die Gründe: „Für die geforderte kurzfristige Umsetzung waren bei der Auswahl des Standortes zwei Kriterien maßgeblich: Grundstücksverfügbarkeit und Planungsrecht. Beide Kriterien erfüllt derzeit nur der Standort Kullerhof. Zwar ist der Standort im Rottfeld für eine Kita grundsätzlich geeignet. Jedoch muss sich die Stadt Kaarst hinsichtlich der dort verlaufenden Leitungstrasse mit dem Netzbetreiber abstimmen. Dies wird in jedem Fall zu einer zeitlichen Verzögerung führen.“

Damit wirft die Entscheidung des BPA die Kita-Planungen zurück. „Diese Entscheidung kostet Zeit, die wir derzeit nicht abschätzen können und die wir hinsichtlich des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz eigentlich auch nicht haben“, sagt Jugenddezernent Meuser.

Hinsichtlich der weiteren Planung auf dem Grundstück am Kullerhof wirft die Entscheidung des BPA zusätzliche Fragen auf. Bürgermeisterin Ursula Baum: „Das Argument, der Vorster Ortsmitte nicht noch mehr Verkehr zumuten zu wollen, mag für viele nachvollziehbar sein. Doch auch eine kommerziell vermarktete Wohnbebauung auf dem Grundstück würde das Verkehrsaufkommen erhöhen. Die Stadt hat dieses 7400 Quadratmeter große Grundstück mit dem Ziel einer sinnstiftenden Entwicklung gekauft. Hinsichtlich einer alternativen Planung freue ich mich auf den konstruktiven Dialog mit der Politik in den Fachausschüssen und im Stadtrat.“